Ein Projekt im Rahmen der Baustelle Gemeinwohl Xhain
Von Ende Juli bis Anfang September findet das „Pilotprojekt StadtWERKSTATT Friedrichshain-Kreuzberg“ in der Adlerhalle auf dem Drogonerareal im Sanierungsgebiet Rathausblock statt. In diesem bezirklichen Hotspot kooperativer Stadtentwicklung findet bereits heute Planung mit Bürger*innen auf Augenhöhe statt.
Kerngedanke der StadtWERKSTATT ist es, einen Ort aktiver Kooperation von Bezirksamt, Vorhabenträger*innen und Zivilgesellschaft zu schaffen, der die 3 Ebenen der Beteiligung – informieren, öffentliches Beraten und kooperieren – umfasst. Dieser Ort bietet Infrastruktur für Beteiligung und Zusammenarbeit und ist Austausch- und Kompetenzzentrum im Sinne eines gemeinwohlorientierten City-Lab. Die StadtWERKSTATT soll ein polyvalenter und hybrider Ort für Begegnungen, Veranstaltungen, Ausstellungen, Co-Working, Re- und Upcycling-Handwerk usw. sein. Das Pilotprojekt läuft zunächst bis Anfang September. Das Pilotprojekt erkundet die Potentiale der Adlerhalle zukünftig, nach dem Umbau des Dragoneraerals als StadtWERKSTATT zu dienen.
Die StadtWERKSTATT ist Teil der bezirklichen Umsetzung der vom Land Berlin beschlossenen Leitlinien für Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an der räumlichen Stadtentwicklung (LLBB). Die StadtWERKSTATT wird finanziert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, in auftragsweiser Bewirtschaftung durch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg.
Initiativen und Akteur*innen der Stadtentwicklung im Bezirk sind aufgerufen, sich aktiv einzubringen, durch eigene Beiträge das Programm zu bereichern und den gegenseitigen Austausch zu intensivieren. Entsprechender Aufruf findet sich hier: https://www.baustelle-gemeinwohl.de/veranstaltung-eintragen/
Aufgrund der pandemischen Situation ist die Teilnehmer*innenzahl bei den Veranstaltungen begrenzt. Anmeldungen zu den Veranstaltungen bitte über die Veranstaltungsankündigung auf der Website.
Weitere Informationen zur
- Baustelle Gemeinwohl: https://www.baustelle-gemeinwohl.de/
- StadtWERKSTATT: https://www.baustelle-gemeinwohl.de/stadtwerkstatt/
Bisher geplante Termine
- 30.07. – 17:00-21:00 Uhr: »hALLE« Initiativen präsentieren sich in und vor der Adlerhalle
- 10.08. – 17:00-21:00 Uhr: »Communalisierung in Xhain – Wie bringen holen wir die Immobilien ins Gemeinwohl?«
- 16.08. – 17:00-21:00 Uhr: »Stralauer Platz neu denken!«
- 18.08. – 12:00-15:00 Uhr: »Werkstatt: Büro für urbane Querschnittsaufgaben«
- 19.08. – 19:30-21:00 Uhr: »Was ist Community Based Design?«
- 24.08. – 17:00-21:00 Uhr: »Neubau-Quartier Franz-Künstler-Str. – Wie leben wir zusammen?«
- 25.08. – 16:30-19:00 Uhr: »Bezirk braucht Boden«
- 26.08. – 19:30-21:00 Uhr: »Ein Community Based Design Center für FHXB?«
- 30.08. – 17:00-21:00 Uhr: »Kiezblocks«
- 03.09. – 17:00-21:00 Uhr: »Zukunft StadtWERKSTATT/Adlerhalle«
(2.9. Eröffnung Kiezraum)
Programm der Veranstaltungen
10.08. – 17:00-21:00 Uhr
hALLE – Vor Ort aktive Initiativen präsentieren sich in und vor der Adlerhalle
AKS Gemeinwohl | AKöR | VTR
Zum Programmstart stellen verschiedene mit dem Dragonerareal verbundene Initiativen und Strukturen ihre Arbeit vor und laden zum Mitmachen ein. Im direkten Austausch wird gemeinsam erkundet, welche Fragen, Probleme oder Wünsche die Menschen in Xhain bewegen. Die Ergebnisse fließen in die weiteren Prozesse der StadtWERKSTATT ein.
U.a. mit dabei Kulturkiosk, Baupalast, Fahrrad 3000 und die ZusammenKüche.
10.08. – 17:00-21:00 Uhr
»Communalisierung« in Xhain – Wie holen wir die Immobilien ins Gemeinwohl?
Bezirksamt FHXB | AKS Gemeinwohl | LokalBau
In Xhain wurden seit 2017 ca. 4.000 Wohnungen also fast 3 % des Bestandes an Wohnungen in gemeinwohlorientierte Bewirtschaftung gebracht, durch Vorkauf, Ankauf und Abwendungsvereinbarungen. Der Anteil von Gemeinwohlimmobilien konnte so auf ca 28 % gesteigert werden. Schlüsselakteure der Communalisierung sind landeseigene Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften, aber auch andere private Akteure die sich dem Gemeinwohl verschreiben, wie Stiftungen, Mieter*innenvereine und manche Einzeleigentümer. In den letzten Jahren ist eine regelrechte Bewegung der Communalisierung in Xhain und Berlin entstanden. Mit Akteuren des Feldes wird die Erfahrung der letzten Jahre reflektiert und über die Verstetigung und Justierung einer Strategie der Communalisierung beratschlagt.
Mehr zum Thema Communalisierung
16.08. – 17:00-21:00 Uhr
Stralauer Platz neu denken!
Bezirksamt FHXB | LokalBau | Stadtteilbüro Friedrichshain | NaGe-Netz
Das Areal südlich des Ostbahnhofs ist bisher unwirtlich und allenfalls ein Durchgangsbereich. In einem Workshop soll mit Verwaltung, Zivilgesellschaft, Planungsexpert*innen und Akteuren aus dem Umfeld darüber beraten werden, welche Potentiale der Stralauer Platz hat und welche Verfahren aufgesetzt werden müssen, um einen lebenswerten Ort zu schaffen und gemeinwohlorientierte Projekte zu initiieren.
18.08. – 12:00-15:00 Uhr
»Werkstatt: Büro für urbane Querschnittsaufgaben«
Das Büro für urbane Querschnittsaufgaben ist Schnittstelle und Vermittlung zwischen Akteur*innen der Urbanen Praxis und Berliner Behörden. In der Werkstatt wird die Initiative Urbane Praxis gemeinsam mit dem Runden Tisch Liegenschaften, dem IniForum, Stadtforscher*innen, intermediären Best-Practice Beispielen aus Deutschland und Berlin, sowie Personen aus der Verwaltung diskutieren, unter welchen Bedingungen die Einrichtung einer solchen Struktur in Berlin ressortübergreifende, intermediäre Stadtproduktion unterstützen könnte.
In Kooperation mit der Freiraumkonferenz der Clubcommission
19.08. – 19:30-21:00 Uhr
Was ist Community Based Design?
Vorstellung des Konzeptes Nutzer*innen-fundierter räumlicher Gestaltung am Beispiel von in der Bürgerrechtsbewegung entstandenen US-amerikanischen Community Design Centern. Welche Potentiale bergen (die damit einhergehenden) deren Praktiken der tatsächlichen Teilhabe für die Entwicklung von hiesigen Freiräumen und zur Durchsetzung größerer räumlicher Gerechtigkeit in der Stadt?
In Kooperation mit der Freiraumkonferenz der Clubcommission
24.08. – 17:00-21:00 Uhr
Neubau-Quartier Franz-Künstler-Str. – Wie leben wir zusammen?
Bezirksamt FHXB | Gewobag (angefragt) | LokalBau | Ankommen & Bleiben
Das Areal an der Franz-K.Str. liegt seit Jahren brach und wird mit Tempohomes für Geflüchtete genutzt. Es gehört der landeseigenen Gewobag, die ein neues Quartier mit ca. 35.000qm Nutzfläche errichten soll. Derzeit läuft das bezirkliche Bebauungsplanverfahren. Erst durch den Ankauf von Flächen und eines Wohnhochhauses durch die Gewobag Ende 2020 kann die Projektentwicklung weiter gehen. In einem Workshop soll mit interessierten Akteuren aus dem Bereich Planung und Gestaltung, sowie mir Akteuren aus dem Umfeld darüber beraten werden welche Potentiale das Neubauprojekt hat und welche Beteiligungsverfahren sinnvoll sind. Themen die in Arbeitsgruppen vertieft werden: Öffentlicher Raum, Nutzung Erdgeschosszonen, Geflüchtetenwohnen, Künstler*innenateliers, Architektur, Verkehr.
25.08. – 16:30-19:00 Uhr
Bezirk braucht Boden
Im Land Berlin sind mit der Berliner Bodenfonds GmbH die Grundlagen für eine strategische Bodenbevorratung geschaffen, aber es fehlen die Strukturen und Verfahren, um die Bodenbeschaffung auf die tatsächlichen Bedarfe abzustimmen. Im Workshop wollen wir erarbeiten, wie ein Verfahren gestaltet sein sollte, mit dem die Bezirke und die Senatsverwaltungen Bedarfsanmeldungen für Ankäufe platzieren können, um auch kooperativ-gemeinwohlorientierte Projekte zu ermöglichen. Außerdem soll ein Vorschlag zur Konzeption des „Bodenbeirats“ entstehen, denn gemeinwohlorientierte Bodenpolitik geht nicht ohne Beteiligung.
26.08. – 16:30-21:00 Uhr
Ein Community Based Design Center für FHXB?
- 16:00-19:00: Workshop (begrenzte Teilnahme, nur mit Anmeldung: cbd@coop-disco.net)
Wie bringen wir Planer*innen und räumliche Gestalter*innen und diejenigen, die die bauliche Umwelt tagtäglich nutzen, so engmaschig wie möglich zusammen? Welche Rollen können gemeinwohlorientierte Entwickler*innen und die Verwaltung in entsprechenden Teilhabeprozessen einnehmen?
Ausgehend von einer Grundlagenermittlung zum Thema Community Based Design Center untersucht coop.disco im Auftrag des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg die Umsetzungspotentiale für entsprechende Strukturen im Bezirk und sucht hierbei die Zusammenarbeit mit themenspezifischen Akteur*innen.
- 19:30-21:00: Kurze Einführung zum Thema und Filmabend „Where If Not Us? Participatory Design and Its Radical Approaches“
Videointerviews mit US-amerikanischen Community Based Design Akteur*innen, Teil des gleichnamigen Forschungs- und Ausstellungsprojekts von Mathias Heyden und Ines Schaber (2010-2015).
30.08. – 17:00-21:00 Uhr
Kiezblocks
Ziel der Stadtwerkstadt »Kiezblocks« ist die Vernetzung der bisherigen 10 Kiezblock-Initiativen, um den Stand jeweiligen der Planungen/Initiativen darzustellen und gemeinsam mit politischen Verantwortlichen und der Verwaltung das weitere Vorgehen zu besprechen.
Zu Beginn wird ein gemeinsames Bild der Kiezblock-Initiativ-Landschaft gezeichnet. Insbesondere ist es dabei wichtig, neben den lokalen Unterschieden, die inhaltlichen und politischen Gemeinsamkeiten hinsichtlich einer Vision von deutlich verkehrsberuhigteren Kiezen darzustellen. Dies soll mit einer Karte der Kiezblocks und entsprechenden Steckbriefen visualisiert werden.
Im weiteren Verlauf wird es um die diversen methodischen, inhaltlichen und politischen Fragen zur Umsetzung der flächenhaften Verkehrsberuhigung und Stadtraumgestaltung gehen. Dies geschieht in mehreren Arbeitsgruppen deren Ergebnisse am Schluss des Abends zusammengetragen werden.
Themen die Arbeitsgruppen vertieft werden: Beteiligung und Verfahren, taktischer Urbanismus, Maßnahmen/Gestaltung, AG Rechtliche Anforderungen, Verkehrsmaßnahmen, Kommunikation, Raumgewinnung/Flächenumwidmung“
03.09. – 17:00-21:00 Uhr
Zukunft StadtWERKSTATT/Adlerhalle
Bezirksamt FHXB | AKS Gemeinwohl | AKöR | LokalBau | VTR
Im städtebaulichen Konzept des Werkstattverfahrens zum Dragonerareal wird die Adlerhalle als Ort mit „Handwerks-Lab, Raum für Märkte, Sport und Sachen machen“ definiert und der Kategorie „Austauschraum“ zugeordnet: „Die Adlerhalle erweitert den Platz vor dem Mannschaftsgebäude als überdachten offenen Raum. Das Handwerks-Lab der HWK könnte hier mit einem kleinen Maschinenpark Schulungen ermöglichen. Als Katalysator kann das Lab zur flexiblen Nutzung der Adlerhalle für Märkte, Tischtennis-Turniere oder Reparatur-Workshops anregen.“ (smaq-mml-bs_191219_plane_s.pdf). Anknüpfend an diese Überlegungen und die Erfahrungen des Pilotprojekts StadtWERKSTATT wird mit interessierten Akteuren aus dem Bereich Planung und Gestaltung, sowie mit Akteuren aus dem Umfeld darüber beraten werden welche Potentiale das die Adlerhalle als dauerhafte StadtWERKSTATT hat.