Neue Kooperationen
für leistbare und offene Räume

in Friedrichshain-Kreuzberg

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StadtWERKSTATT-Doku: Kiezblocks-Treffen no.2: Xhain x Berlin

Nachdem am 30.08. im Rahmen der StadtWERKSTATT erstmals alle bestehenden 10 Xhainer Initiativen für Kiezblocks gemeinsam zu einen konstruktiven und vertrauensvollen Austausch untereinander und mit dem Amt zusammengetroffen sind, ging es im zweiten Kiezblocks-Treffen am 20. Oktober 2021 in Kooperation der AKöR mit Changing Cities darum, das Momentum nach der Wahl zu nutzen, um in einem gemeinsamen Plenum der Kiezblocks-Initiativen aus ganz Berlin zu überlegen, wie die politische Forderung nach Kiezblocks während der Koalitionsgespräche gestärkt werden kann.

-> Die Doku der Kiezblocks-Treffens no.1 inkl. Präsentation des SGA (Felix Weisbrich) gibt es –> hier.

Initiativen konnten ihre eigenen Ideen und Fragestellungen mitbringen und an Tischen oder in anderen Formaten selbstständig moderieren. Nach einem kurzen Input durch die AKöR und Changing Cities zum aktuellen Stand der Kiezblocks-Kampagne und dem Rahmen der StadtWERKSTATT wurde die Halle zur „Open Stage“, in der mehrere Themen nebeneinander bearbeitet wurden.

Zuvor gab es eine kleine Umfrage zur Frage, „Was ist ein Kiezblock für euch?„, mit dem Ziel, eine gemeinsame Definition von Kiezblocks in Ko-Kreation mit den Initiativen laufend zu überprüfen und zu aktualisieren. Im Vergleich zu vorherigen Treffen gab es nun eine noch stärkere Zustimmung dafür, dass Kiezblocks mehr bedeuten, als den minimal-Konsens: Den Kfz-Durchgangsverkehr rauszuhalten. So standen hinter der Reduktion der Autolagerflächen mehr als 90% der Anwesenden und auch für das Begreifen der Kiezblocks als Bewegung, welche diese Forderungen gemeinsam tragen, gab es eine hohe Zustimmung – selbst von Initiativen, die sich selbst gar nicht als Kiezblock-Initiative sehen.

Von Kfz als Parkraum in Anspruch genommene Flächen stellen berlinweit eine politische und argumentative Herausforderung dar, v.a. aber außerhalb des Rings. Offensichtlich wurde noch einmal, dass viele Initiativen Unterstützung benötigen, um noch breiter zu beteiligen bzw. nicht von selbst aktiv werdende Gruppen anzusprechen.

Anschließend gab es Arbeitsgruppen zu folgenden Themen:

  • Inklusive Kiezblocks: Wie können wir als Initiative inklusiver Beteiligen und durch diversere Perspektiven eine bessere Planung für unterschiedliche Nachbar:innen ermöglichen? Eda Koca (AKöR) und Nicolina Kirby (IASS) gaben ein Intro und sammelten Feedback ein. –> hier gab es den Wunsch nach Vertiefung in einem gesonderten Workshop, dazu bereitet die AKöR einen Workshop für Q1/2022 vor.
  • Interaktive Kiezblocks-Karte: Das 1. Kiezblocks-Treffen zeigte, dass es an einer zentralen Karte mangelt, wo alle Kiezblocks mit ihren aktuellen Verkehrskonzepten verzeichnet sind. Da dies von Changing Cities selbst nicht geleistet werden kann, haben Sebastian Orozco (TU Berlin) und Till Steinmeier (Schöne Städte) in Kooperation mit der AKöR eine digitale Karte entwickelt, in die Initiativen ihre Kiezblock-Bereiche und Maßnahmenvorschlägen interaktiv eintragen können. Ein erster Prototyp wurde vorgestellt, der im Nachgang mit ersten Initiativen weiter entwickelt und getestet werden soll –> Auch hier ist ein nächster Workshop geplant. Eine Vorab-Version des Tools kann nach kurzer Einführung und Anfrage an die AKöR bereits getestet werden.
  • Kiezblock-Einmaleins: Neben bereits bestehenden Initiativen gab es auch bei diesem Treffen wieder neue Gesichter, die von schon erfahreneren Aktiven durch peer-learning an das Thema Kiezblocks herangeführt wurden und sich zur erfolgreichen Gründung austauschten.
  • Strategie für Aktion zu Koalitionsverhandlungen: Es wurde besprochen, dass die Kiezblocks-Initiativen als Gesamtbewegung zentrale Forderungen an die Koaltionsverhandelnde erheben will. Peter Fuchs vom Bündnis Berliner Straßen für Alle hat für dieses Thema die Moderation übernommen und koordiniert die weitere Planung einer gemeinsamen Aktion. Beschlossen wurde, herauszufinden, wo die Koalitionsverhandlungen zu Mobilität & Verkehr stattfinden, und dort kreativ Präsenz zu zeigen. Die Aktion wurde am 16.11. realisiert –> Doku der Aktion hier.

Die Themen wurden am Ende im großen Plenum wieder zusammen getragen, nach einer kurzen Q&A wurden nächste Schritte beschlossen.

Obwohl Herbstferien waren, kamen Repräsentant:innen von vielen Kiezblocks-Inis in die StadtWERKSTATT, von Friedrichshagen bis Charlottenburg, und von Tempelhof bis Pankow. Bei den Workshops wurde so auch Raum eröffnet, um Erfahrungen aus verschiedenen Bezirken auszutauschen und voneinander zu lernen. Dies war wertvoll und soll auch in 2022 erneut organisiert werden. Das Kiezblocks-Treffen war wegen der dynamischen Pandemielage zugleich das vorerst letzte berlinweite Kiezblocks-Plenum und damit auch eine Art vorgezogener Jahresabschluss.

Die AKöR und Changing Cities freuen sich darauf, euch gemeinsam mit fem|m* im kommenden Jahr wieder in analog in der – sich ab dann hoffentlich verstetigenden – StadtWERKSTATT 2.0 zu weiterem Austausch und Arbeiten an der sich seit Sommer 2020 etablierenden Schnittstelle zwischen organisierter Zivilgesellschaft, Verwaltung und Forschung einzuladen.

Gemeinsam weiter auszuarbeiten, wie das gemeinsam begonnene, kooperative Vorgehen im Planungs- und Umsetzungsprozess der Kiezblocks Xhain und berlinweit aussehen kann, wird für uns auch 2022 eines der Kernthemen sein, die wir in der StadtWERKSTATT vorantreiben möchten: ko-nstruktiv, ko-kreativ und ko-operativ.

Vielen Dank für euer großes Engagement in diesem Jahr!

Immo Janssen, Dirk von Schneidemesser, Julia Jarass, Felicitas Soeiro und Eda Koca für die AKöR und Changing Cities

Wir bedanken uns bei Nicolina Kirby (IASS) und Sonja Bettge (TU Berlin) sowie dem Team der Fahrradkarawane für den anpackenden Support!

Solange wir uns nicht mehr sehen, haben wir hier für die kalten Tage noch etwas Straßenraumumgestaltungs-Literatur für euch rausgesucht:

BBSR Freiraum-Fibel

BBSR Baukultur Instant/Bericht 20/21 zu Öffentlicher Raum

BBSR Glossar Gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung

DifU Bürger:innen an der Verkehrswende beteiligen

AKöR-Studie Offene Straßen als Öffentliche Räume

Beitrag im Netzwerk

In Zusammenarbeit von:AKöR fahrrad3000 – offene Selbsthilfewerkstatt

Ist ein Beitrag zur Baustelle:

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