Am Montag, den 23. Oktober 2023, wurde der Stand des Entwicklungsprojektes am Block 616 unter dem Aspekt der Sicherung der Baukultur in Berlin im Baukollegium besprochen. Das unabhängigen Expert*innen-Gremium um die Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt ließ sich den Aufbau des städtebaulichen Werkstattverfahrens zeigen und kommentierte interessiert.
Das Projekt wurde von Baustadtrat Florian Schmidt und Matthias Peckskamp (Leiter Fachbereich Stadtplanung im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg) vorgestellt, die begleitet wurden von Matthias Javernik von der HOWOGE, der als Vertreter der Kooperationspartner anwesend war, sowie von Vertreter*innen der koordinierenden Dienstleistern, dem LokalBau-Team und C4C.
In der PDF-Präsentation (12,5 MB) ist der Gesamtprozess am Block 616 leicht verständlich zusammengefasst.
Besonderes Augenmerk leiteten die Expertinnen auf die historischen Zusammenhänge mit immer wieder stark wechselnder Gestaltung, Funktion und Bedeutung des Quartiers und der daraus heute resultierenden sehr ambivalent wirkenden urbanen Mischung im aktuellen städtebaulichen Bestand. Daraus wachse der Planung des öffentlichen Raums und der Freiraumgestaltung besondere Bedeutung zu, die im Text der Aufgabenbeschreibung gar nicht genug betont werden könne.
Pressemitteilung des Bezirks zu Block 616
Parallel zur Darstellung im Baukollegium veröffentlichte das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg eine Pressemitteilung zum Projekt mit näheren Informationen zum städtebaulichen Werkstattverfahren.
Florian Schmidt, Bezirksstadtrat für Bauen, Planen, Kooperative Stadtentwicklung, erklärt: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist mit der AOK und der HOWOGE dieses Verfahren partnerschaftlich aufzusetzen, um den Mehringplatz zu Ende zu bauen. Das ist eine große baukulturelle Verantwortung und daher war es selbstverständlich, Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt in die Jury einzuladen. Ebenso wichtig ist mir, dass die Bevölkerung vor Ort an dem Prozess teilhaben kann, weshalb wir frühzeitig ein informelles Beteiligungsverfahren gestartet haben, bei dem unser Konzept der StadtWERKSTATT zum Tragen kommt und vor Ort verschiedene aufsuchende Formate durchgeführt werden.“
Die eingeladenen Planungsteams sind:
Caramel architekten zt-Gesellschaft m.b.h., Wien
ISSS research architecture urbanism, Berlin
KCAP, Zürich
TIC TELEINTERNETCAFE, Berlin
Zum Verfahren
Im Dialog mit den verschiedenen Akteuren soll in mehreren Verfahrensschritten grundstücksübergreifend ein tragfähiges städtebauliches Konzept für eine verträgliche baulich-räumliche Entwicklung des Gebiets als Konsens aller Beteiligten erarbeitet werden.
Das städtebauliche Werkstattverfahren ist daher in einen übergreifenden informellen Beteiligungsprozess eingebettet, der schon seit Anfang 2023 läuft und in einer ersten StadtWERKSTATT im Juli 2023 wichtige Themen für die Aufgabenstellung zur ersten Stufe des städtebaulichen Werkstattverfahrens erbracht hat. Zum Ende der ersten Stufe werden die Planungsteams ihre Entwürfe in einer weiteren StadtWERKSTATT II der Öffentlichkeit präsentieren. Anschließend werden die Fachleute mit dem Meinungsbild aus der Beteiligungsveranstaltung in einer Planungswerkstatt die verschiedenen Entwurfskonzepte diskutieren.
Die im Rahmen dieses diskursiven und kooperativen Prozesses gewonnenen Erkenntnisse sowie die allgemeinen und individuellen Bearbeitungshinweise aus Planungswerkstatt I und StadtWerkstatt II fließen in die Aufgabenstellung ein, die insbesondere zur zweiten Stufe konkretisiert und ergänzt wird. Am Ende der zweiten Stufe wird erneut die Öffentlichkeit in einer dritten StadtWERKSTATT zu den vertieft ausgearbeiteten Entwurfskonzepten befragt, um in der letzten Planungswerkstatt gemeinsam mit dem Fachgremium in einen abschließenden Konsens über die weitere bauliche Entwicklung im Block 616 überführt zu werden.