Versorgungslage gemeinschaftlich verbessern
Eines der wichtigsten Ergebnisse aus der informellen Beteiligung am Block 616 ist, dass die Versorgungslage dringend verbessert werden sollte, insbesondere für Menschen mit Beeinträchtigungen in der Mobilität. Nach der Schließung des EDEKA am Eingang in die Fußgängerzone auf der Friedrichstraße haben die Anwohnenden am Mehringplatz sehr weite Wege bis zum nächsten Supermarkt. Für manche leider auch zu weit.
Um für dieses Problem eine Lösung anzubieten, wird das Team zur Umsetzung der informellen Beteiligung ungewöhnliche Maßnahmen ergreifen: Ganz konkret wird versucht, eine solidarisch organisierte Notversorgung für Bedürftige im Kiez zu koordinieren. Unter dem Namen „Kollektiv Einkauf“ wird eine nachbarschaftliche Einkaufshilfe zusammen mit Freiwilligen aus der Nachbarschaft ins Leben gerufen.
Die Bitte und der Appel geht dabei an alle Nachbar*innen: Melden Sie sich im „Labor 616“, wenn es Ihnen möglich erscheint, ab und zu mal noch für eine weitere Person einzukaufen. Wir versuchen dabei, Angebot und Nachfrage zu vermitteln. Telefon: 0151 7432 0543 oder per E-Mail: kollektiveinkauf@bauhuette-kreuzberg.de
Noch kein fester Raum, aber viel Präsenz vor Ort
Die Notversorgung ist nur einer von drei Bausteinen, die direkt vor Ort als Service für die Anwohnenden im „Labor 616“ umgesetzt werden sollen. Die besondere Herausforderung für alle Beteiligten ist dabei allerdings, dass es bisher noch nicht möglich war, einen festen Raum zu organisieren. Die Präsenzzeiten des Teams werden deshalb zunächst an zwei unterschiedlichen Orten stattfinden: dienstags und donnerstags im F1 Stadtteilzentrum und montags und mittwochs in der Kiezstube.
Im F1 Stadtteilzentrum
Di. 11 – 14 Uhr
Do. 15 – 18 Uhr
In der Kiezstube
Mo. 13 – 16 Uhr
Mi. 10 – 13 Uhr
Transparente Informationen zum städtebaulichen Werkstattverfahren
Als zweiten Baustein unseres Handelns wollen wir den Entwicklungsprozess an Block 616 möglichst transparent darstellen, über den aktuellen Stand der Verfahren informieren und ein offenes Ohr für Fragen und Anregungen bieten. Dazu werden wir verschiedene Informationsformate und eine Ausstellung über den laufenden Prozess aufbauen.
Gemeinschaftliche Projekte werden unterstützt
Als dritten Baustein wollen wir mit dem Labor 616 einen Raum bieten, an dem gemeinsam etwas „geschaffen“ werden kann. Dabei sollen Ideen aus der Nachbarschaft im Fokus stehen. Bei deren Weiterentwicklung und schließlich Umsetzung in reale Projekte berät und unterstützt das Team. Dabei sollen auch lokale kulturelle Akteur*innen untereinander stärker vernetzt und in die gemeinschaftliche Projektentwicklung integriert werden.
Dieser dritte Baustein lässt sich schlecht umsetzen, solange wir keinen festen Raum vor Ort haben. Aber wir arbeiten daran, möglichst schnell ein passendes Raumangebot aufzutreiben.
Was ist so besonders am Labor 616?
Die Idee für das Labor ist im Kontext der informellen Beteiligung rund um den Block 616 entstanden.
Ein Labor ist ein Raum für Experimente, fürs Ausprobieren und Entwickeln. Das Labor 616 soll ein realer Ort am Mehringplatz sein, an dem genau das stattfindet – gemeinsam städtische Herausforderungen angehen und innovative Lösungen erproben. Ob Anwohner*innen, Stadtplaner:innen, Wissenschaftler*innen oder Politiker*innen, alle sind eingeladen, den Raum zusammen aufzubauen und mit spannenden Projekten zu füllen.
Reale Umgebung: wir befinden uns in einem realen Quartier und beziehen uns auf die tatsächlichen städtischen Bedingungen.
Beteiligung: wir bieten die Möglichkeit, Beteiligung in den Alltag zu integrieren. Jede:r ist dazu eingeladen, den Raum mit eigenen Ideen zu füllen und entsprechend den eigenen Bedürfnissen zu nutzen.
Experiment und Innovation: das Labor soll ein Testraum werden, um neue Konzepte im Kleinen zu erproben, um daraus zukunftsweisende Lösungen für städtische Herausforderungen zu entwickeln.
Wissenstransfer: eine wichtige Aufgabe ist die Kommunikation mit der und die Weitergabe von Informationen an die Bewohnerschaft.
Artikel zum „Labor 616“ in der südseite
Im Magazin „südseite“ des Sanierungsgebiets Südliche Friedrichstadt ist folgender Artikel erschienen: