Neue Kooperationen
für leistbare und offene Räume

in Friedrichshain-Kreuzberg

Beitrag

Quartiersperspektiven für die Neubauentwicklung an der Franz-Künstler-Straße

Im Winter 2022 und Frühjahr 2023 fanden verschiedene Dialog- und Partizipationsformate im Rahmen der informellen Beteiligung zur Quartiersentwicklung an der Franz-Künstler-Straße statt. Anwohner*innen und Vertreter*innen von Institutionen und Einrichtungen aus den umliegenden Quartieren, Interessierte und potenzielle Nutzer*innen waren eingeladen, Bedarfe, Wünsche und Hinweise an die Quartiersentwicklung im Herzen Kreuzbergs einzubringen.

Die Ergebnisse wurde zu vier Quartiersperspektiven zusammengeführt, die als Leitbilder für die Entwicklung verstanden werden können. Es werden nicht alle gesammelten Hinweise später umgesetzt werden können, denn häufig muss zwischen verschiedenen Zielstellungen abgewogen werden. Die Quartiersperspektiven sollen hierbei eine Arbeitshilfe darstellen, um die Planung im fortlaufenden Prozess zielgerichtet zu konkretisieren und können als Bewertungsrahmen verstanden werden, der herangezogen werden kann, um zukünftige Planungen oder unterschiedliche Planungsvarianten mit den ermittelten Bedarfen abzugleichen.

Vier Perspektiven für die Quartiersentwicklung

Versorgendes Quartier

Das Quartier an der Franz-Künstler-Straße übernimmt eine versorgende Funktion – sowohl für die neuen Bewohner*innen als auch die umliegenden Nachbarschaften. Es versorgt Menschen mit und ohne Fluchthintergrund mit passendem Wohnraum und berücksichtigt dabei die bekannten lokalen Bedarfe nach Leistbarkeit und Größenstruktur von Wohnungen. Es sichert die Deckung von Grundbedarfen über die Bereitstellung von Nahversorgungsangeboten, an denen es in der Umgebung bereits jetzt teilweise fehlt. Es stellt vielfältig nutzbare Grün-, Frei- und Spielflächen bereit und versorgt die Bewohner*innen so mit wohnungsnahen Erholungsflächen im Außenraum, auf die sowohl die bestehende Nachbarschaft als perspektivisch auch die zukünftigen Bewohner*innen im besonderen Maße angewiesen sind.

Verbindendes Quartier

Das Quartier an der Franz-Künstler-Straße übernimmt eine verbindende Funktion und denkt die Verknüpfung mit den umliegenden Nachbarschaften sowie die Beziehungen der Nachbar*innen innerhalb des neuen Quartiers mit. Über Wegeverbindungen werden Brücken zu den umliegenden Quartieren geschaffen. Die Erschließung innerhalb des Quartiers orientiert sich an Bedürfnissen nach guter Erreichbarkeit aller Funktionen bei einer gleichzeitigen Berücksichtigung des Sicherheits- und Rückzugsempfindens der Bewohner*innen. Es entstehen Möglichkeitsräume für Begegnung und Austausch der Bewohnerschaft im Innen- und Außenraum. Es wird geprüft, inwiefern Gemeinschaftlichkeit im Wohnen unterstützt werden kann.

Empowerndes Quartier

Angebote im Innen- und Außenraum zielen darauf ab, die Bewohner*innen zu einem selbstbestimmten Leben zu befähigen, sie im Alltag zu unterstützen und Perspektiven aufzuzeigen. Konkrete Beratungsangebote unterstützen bei der Bewältigung alltäglicher Fragen. Gemeinschaftlich genutzte Räume ermöglichen Austausch und gegenseitige Unterstützung innerhalb der Bewohnerschaft und stärken den sozialen Zusammenhalt. Gewerbliche und kulturelle Erdgeschossnutzungen finden Anknüpfungspunkte zum Quartier und unterstützen die Bewohner*innen über bedarfsgerechte Angebote, Mitgestaltungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in ihrem Alltag und in ihrer Entfaltung.

Resilientes Quartier

Über die Beteiligung unterschiedlicher Akteur*innen entsteht ein bedarfsgerechtes Quartier. Dies sichert eine hohe Lebensqualität für die zukünftigen Bewohner*innen und die bestehende Nachbarschaft, schafft Identifikation über Mitgestaltung und trägt damit zur Widerstandsfähigkeit des Quartiers bei. Durch die Förderung des sozialen Zusammenhalts und der Selbstwirksamkeit, bedarfsorientierte Nutzungen und Räumen und die Berücksichtigung von Anforderungen von Klimaschutz und Klimaanpassung entsteht ein krisenfestes Quartier. Die Erfüllung der hohen Ansprüche, die an die Quartiersentwicklung bestehen, werden als Gemeinschaftsaufgabe verstanden und Kräfte der beteiligten Akteur*innen gebündelt.

Beitrag im Netzwerk

In Zusammenarbeit von:asum GmbH Baustadt-rat/rätin Gewobag LokalBau

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#7

Gemischte Immobilien­konzepte fördern – Wohnen, Gewerbe & Soziales verbinden

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Idee der „Berliner Mischung“ zu aktualisieren, für sie zu streiten und auch Neubauprojekte mit nachhaltigen hybriden Bautypologien zu entwerfen. Wie setzen uns für praktikable Rahmenbedingungen ein und fordern Förderprogramme, die zum Ausbau und Erhalt von gemischten Projekten dienlich sind.

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#7

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