Neue Kooperationen
für leistbare und offene Räume

in Friedrichshain-Kreuzberg

Beitrag

Rudolfband Stadtwerkstatt 1: Anwohnende analysieren den Bestand

In nächster Nähe zum Untersuchungsgebiet fanden sich am 29. April 2024 ca. 130 Personen in der Zwingli-Kirche am Rudolfplatz zur ersten öffentlichen Stadtwerkstatt zum Thema „Entwicklung des Rudolfbandes“ ein. Die Beteiligungsveranstaltung ist Teil der Erstellung eines integrierten Entwicklungskonzeptes (IEK). Diese Machbarkeitsstudie wird durch das vom Bezirksamt beauftragte Dienstleister-Team der Büros bläser jansen partner und form follows you im Zeitrahmen von mehreren Monaten erarbeitet. Die Veranstaltung wurde kooperativ vom LokalBau-Team mit der AKS Gemeinwohl, dem Dienstleister-Team und dem Bezirksamt produziert.

Der Abend teilte sich programmatisch in zwei Teile: Im ersten Teil wurde eine Bestandsanalyse gezeigt, die bereits von bläser jansen partner und form follows you erarbeite wurde. Im zweiten Teil wurde an vier Thementischen mit allen Anwesenden herausgearbeitet wie die Bestandssituation empfunden wird und welche Wünsche für eine mögliche Entwicklung sich daraus ableiten lassen.

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Ergebnisse und Beiträge aus der Rudolfband Stadtwerkstatt 1 sind im Folgenden umfänglich dokumentiert.

Generelle Aussagen

Anwohner*innen des Stralauer Kiezes schätzen ihre Wohnlage sehr und spüren eine starke Identifikation mit ihrem Kiez. Sie wünschen sich die Beachtung vorhandener Qualitäten bei der weiteren Entwicklung und sprechen sich fast einstimmig gegen weitere „typische Büro-Bauten in Form von Glaskästen“ aus.

Das Höhenprofil im Rudolfband wird als sehr heterogen wahrgenommen und eine strikte Einschränkung der Höhenentwicklung wird daher als nicht zwingend erachtet. Die markanten vorhanden hohen „Landmarks“ sollten aber als solche herausstechend bleiben und nicht in Konkurrenz mit neuen Hochpunkten kommen. Entlang der Gleise wird die Typologie des Gewerbehofs für produzierendes Gewerbe als nützlich erachtet, zumal erhofft wird, so eine Abgrenzung von lauten gewerblichen Gebieten und leiseren Wohngebieten zu ermöglichen.

Die Anwesenden sind sich weitgehend einig darüber, dass eine moderne zeitgemäße Stadtplanung insbesondere Aspekte der Klima-Resilienz beachten muss. Der natürliche Wasserhaushalt eines Quartiers sollte im Zentrum der Überlegungen stehen, es müsse möglichst viel Fläche entsiegelt, wo immer möglich begrünt und für Schatten gesorgt werden. Stadträume sollten möglichst zugänglich und für alle offen gehalten werden, einschließlich in der Stadt lebender Tiere.

In diesem Zusammenhang wurden viele Ansätze für neue „grüne“ Verbindungen gegeben. Z.B. eine grünes Band mit Fuß- und Rad-Verbindung entlang der Gleise hinter den Gewerbehöfen, das auch einen Zugang über den Höhensprung zur Warschauer Straße/Brücke schafft und unter der Ringbahn durch zur Rummelburger Bucht führen könnte.

Es gibt allgemein große Skepsis gegenüber der Wirksamkeit der Mittel, die der Kommune hinsichtlich der Stadtplanung und Bauleitplanung überhaupt zur Verfügung stehen. Insbesondere die sehr grob erscheinende planungsrechtliche Kategorie „Gewerbe“ scheint vielen kaum geeignet, um den gewünschten weiteren Aufbau von Büro-Gebäuden auszuschließen und statt dessen z.B. Handwerksbetrieben, Kulturbetrieben und Sozialen Einrichtungen Raum zu verschaffen.

Ausblick auf weitere Verfahren

Die Ergebnisse und Beiträge aus der Rudolfband Stadtwerkstatt 1 fließen in die weitere Konzepterstellung ein. Im Rahmen einer Online-Beteiligung auf mein.Berlin.de im September und der Rudolfband Stadtwerkstatt 2  am 18. September werden die konkreten Entwürfe aus der Machbarkeitsstudie gezeigt und zur öffentlichen Diskussion gestellt.

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In Zusammenarbeit von:AKS V-intern Fachbereich Stadtplanung LokalBau

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1 Kommentar

  1. Jannis|17. Juni 2024

    Viele Ergebnisse wurde gut und transparent dargestellt. Leider geht aus aus der Darstellung nicht hervor, dass die Persiusstraße ein großer Gefahren- und Lärmfaktor zwischen Schule, Spielplatz und Sportplatz darstellt.
    Der Durchgangsverkehr auf dieser Straße muss gestoppt werden, um Unfälle im Bereich der Schule und des Spielplatzes zu verhindern und eine sinnvolle Entwicklung des Kiezes zu ermöglichen.

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