Gibt es den gegenseitigen Push-Faktor?
Die „Baustelle Gemeinwohl“ Plattform will ein Abbild des kooperativen Ökosystems im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg liefern und Ort für den gemeinwohlorientierten Diskurs sein. Der gemeinsame inhaltliche Nenner der vielen Akteur*innen auf der Plattform ist, auf kooperative Zusammenarbeit zu setzen, um Gemeinwohlthemen mehr Zugkraft und mehr Umsetzungsmöglichkeiten zu geben. Es geht um die Entwicklung einer besonderen Kultur der Zusammenarbeit unter den Akteur*innen der organisierten Zivilgesellschaft, aber auch mit Verwaltungseinheiten, sowie Akteur*innen der Politik im Bezirk und auf anderen Ebenen. Auf der Plattform soll eine kooperative Transformationsagenda formuliert und propagiert werden und es soll transparent über die vielfältigen Zusammenarbeiten informiert werden.
Thematisch war der Schwerpunkt der Kooperationen bisher im Bereich Stadtentwicklung, aber gerade das im Rahmen der „Baustelle Gemeinwohl“ etablierte Format der Zusammenarbeit „StadtWERKSTATT-FK“ zeigte, wie wichtig es ist, übergreifende Themen zu benennen und zu integrieren. Gemeint sind einerseits Projekte, die Fragen der gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung mit denen der Mobilität/des Verkehrs, der Umwelt usw. zusammenbringen. Ebenso laufen Kooperationsprojekte mit universitären Institutionen, die im Sinne von Real-Laboren junge Planer*innen verschiedener Bereiche bereits während der Ausbildung in den Kooperationskosmos einführen.
Es ist zu erkennen, dass das Netzwerk der Akteur*innen während der Pilotphase der StadtWERKSTATT sehr produktiv zusammengearbeitet hat, und die Ergebnisse der vielen sehr unterschiedlichen Veranstaltungen sind hervorragend auf der Plattform dokumentiert und allgemein zugänglich. Doch außerhalb dieses Veranstaltungsformats blieb das Netzwerk/die Plattform etwas blass und wenig genutzt, obwohl alle Strukturen nach einer gemeinsam aufgestellten Bedarfsliste aufgebaut wurden: Das Netzwerk wird transparent und interaktiv dargestellt, die mehr oder weniger gemeinsamen Themen können als „Baustellen“ dargestellt und mit Beiträgen der Akteur*innen im Magazin vorangebracht werden. Für einige Akteure bildet die Plattform-Website sogar ihre Web-Präsenz (Netzwerk Gi, Vorkaufsrat Xhain und AKöR) und einige wichtige Impulspapiere und Studien wurden hier veröffentlicht, die im politischen Diskurs Beachtung fanden.
Für die meisten Akteure aber erschließt sich nicht ausreichend, warum sie ihre stadtpolitischen Diskurse auf dieser Plattform führen und ihre kooperativen Projekte und Projekte im Netzwerk abbilden sollten. Die wesentlichen Ausgangsfragen unseres Netzwerks müssen deshalb erneut beantwortet werden, jetzt auf der Basis des erreichten Status Quo:
- Was muss passieren – mit der Plattform und/oder mit den Akteur*innen – damit das gewünschte Abbild des kooperativen Ökosystems wirklich mit Leben gefüllt wird?
- Welchen Benefit wünschen sich die Akteur*innen und wie kann dieser erfüllt werden?
- Bei welchen Schritten in der Projektentwicklung hilft die Zusammenarbeit im Netzwerk und auf der Plattform?
- Wie kann/sollte diese Arbeit mit Ressourcen (personell, technisch, finanziell) unterfüttert werden?
Wir wollen also alle Akteur*innen auf der Plattform und alle, die es noch werden wollen, einladen, gemeinsam an der Baustelle #1 weiterzuarbeiten.