Neue Kooperationen
für leistbare und offene Räume

in Friedrichshain-Kreuzberg

Baustelle

#12

Block 616

Was kann hier entwickelt werden? Wohnungsbau, Grünanlagen, …

Grundsätzliches

Block 616 liegt im „Sanierungsgebiet Südliche Friedrichstadt“. Zwischen der Wilhelmstraße (im Westen), Franz-Klühs-Straße (im Norden), Friedrichstraße (im Osten) und der Friedrich-Stampfer-Straße (im Süden) wird innerhalb des Sanierungsgebiets das größte Neubau-Entwicklungspotenzial ausgewiesen.

Das Bezirksamt hat durch die Anpassung der Sanierungsziele für den Block 616, das Ziel unterstrichen, hier bezahlbaren Wohnungsneubau zu realisieren.

Aktuell

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Block 616 – Ergebnisse der Stadtwerkstatt II & III: Vier Varianten in der Diskussion

Mit der Stadtwerkstatt III und der abschließenden Planungswerkstatt wurde ein nach intensiver Diskussion zwischen allen Beteiligten eine Reihe Lehren aus der Untersuchung abgeleitet, welche helfen sollen, im anschließenden Masterplan-Verfahren ein geeignetes städtebauliches Konzept für die Entwicklung von Block 616 zu erarbeiten.

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Drei Eigentümer, die entwickeln wollen

Der Block 616 setzt sich aus drei Grundstücken zusammen, welche die Fläche jeweils in Ost-West-Richtung zerschneiden. Der Streifen im Norden (auf dem eine „Parkpalette“ steht) ist Eigentum eines privaten Unternehmens. In der Mitte steht eine große „Wohnscheibe“ im Eigentum der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE. Dieser Komplex wurde kürzlich durch die HOWOGE von einem Privateigentümer erworben und bedarf erheblicher Investitionen und einer Neuprogrammierung der leerstehenden Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss, damit diese wieder einen Beitrag zu einem lebenswerten Wohnumfeld leisten. Im Süden liegt ein als Parkplatz genutztes Grundstück im Eigentum der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK), Anstalt öffentlichen Rechts. Auf allen drei Grundstücken wollen die Eigentümer*innen bauliche Entwicklungen vornehmen bzw. sanieren, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, eine grundstücksübergreifende Entwicklung zu koordinieren und ein neues Quartier mit urbanen Qualitäten zum Leben zu erwecken. 

Zielsetzung einer möglichen Entwicklung

  • städtebauliche Qualität am Mehringplatz heben
    • Potenziale heben (Lebensqualität)
    • Bedarfe decken
  • hoher Anteil Wohnen und bezahlbares Wohnen
    • definiertes Sanierungsziel: 70 % Wohnen,
    • 30 % belegungs- und mietpreisgebundener Wohnraum > kommunales Wohnen erwünscht
  • nachhaltige öffentliche (Frei)Räume
    • nutzungsoffen, miteinander vernetzt
    • sicher, belebt
  • Quartier klimagerecht entwickeln
    • Verdichtung idealer Weise nur auf bereits versiegelten Flächen
    • ökologische Qualität der Grünräume erhalten/heben
  • bedarfsgerecht entwickeln
    • Bedarfe und Ideen aus der Nachbarschaft und
      von Koop-Akteuren berücksichtigen

Auf Block 616 existieren derzeit mehrere städtebauliche Missstände. Die sogenannte „Parkpalette“ ein altes, offenes Parkhaus mit teils dreigeschossigen Parkdecks steht seit Jahrzehnten ungenutzt im Norden des Blocks. Das Betongerippe hat sich zu einem Problem-Ort entwickelt und nicht nur die Anwohner*innen wünschen sich, dass hier eine Lösung gefunden wird.

Aber auch im Süden kann der große AOK-Parkplatz, der nur von deren Mitarbeiter*innen genutzt werden kann, als Missstand gewertet werden. Es ist eine für die Öffentlichkeit abgesperrte, versiegelt Fläche, die weitaus sinnvolle genutzt werden könnte, als in den letzten Jahrzehnten.

Das große Wohnhochhaus der HOWOGE muss saniert werden und es braucht ein Konzept für die Nutzung der leerstehenden Geschäftsflächen in den Erdgeschoss-Zonen.

Diese 3 Faktoren und weitere Aspekte sollen gemeinsam bearbeitet werden, so dass möglichst vernetzte Freiräume im Block und darüber hinaus entstehen.

Darstellung des gesamten Entwicklungsverfahrens

Am Block 616 laufen mehrere Prozesse aufeinander abgestimmt und im Schaubild ist nachvollziehbar, wie sie miteinander verschränkt sind. In Hellblau dargestellt ist die grundlegende planerische Beschäftigung mit der Potenzialfläche auf der Ebene des Sanierungsgebiets Südliche Friedrichstadt. Hier wird eine Rahmenplanung gemacht, die sich kontinuierlich für das gesamte Sanierungsgebiet weiterentwickelt und im Bezirksamt werden Sanierungsziele für einzelne Potenzialflächen festgesetzt. Die einzelnen Maßnahmen, die im Rahmenplan benannt werden, sollen in einzelne Bebauungspläne (B-Pläne) umgesetzt werden, wodurch dann konkrete Planungsvorgaben im Sinne von Planungsrecht geschaffen werden.

Auch für Block 616 hat dieser B-Plan-Prozess schon begonnen. Das Bezirksparlament hat beschlossen, dass ein B-Plan aufgestellt werden soll. Im Schaubild ist dies in Grün dargestellt.

Dieser Beschluss bewirkte, dass im Stadtentwicklungsamt der Prozess zur Entwicklung des Städtebaus begann. Im Schaubild ist das in Rot bzw. Rosa dargestellt. Auf dieser Ebene wird ab Oktober 2023 ein städtebauliches Werkstattverfahren durchgeführt, wobei vier Planungsbüros in einem zweistufigen Prozess Vorschläge zur Entwicklung des Städtebaus einbringen. Dieses städtebauliche Werkstattverfahren wird vom Dienstleister C4C koordiniert und mit einer eigenen Website begleitet. Die Aufgabenstellung für die vier beteiligten Büros kann hier eingesehen werden.

Es wird „Werkstattverfahren“ genannt, weil das städtebauliche Werkstattverfahren mit einem „informellen Beteiligungsprozess“ verbunden ist, der schon früher startete und im Schaubild in Blau dargestellt ist. Auf dieser Ebene werden neben zahlreichen Workshops mit besonderen Zielgruppen drei öffentliche Stadtwerkstätten durchgeführt, auf denen die Anwohner*innen ihre Vorstellungen zur Entwicklung und den Entwürfen formulieren können (siehe folgender Absatz). Die Erkenntnisse aus der Beteiligung fließen dabei in die Aufgabenstellung des städtebaulichen Verfahrens und in die Entscheidung des Fachgremiums ein.

Prozess-Detail: Ablauf zwischen Stufe 1 und 2 des städtebaulichen Werkstattverfahrens

Nach den beiden Stadtwerkstätten am Ende der 1. Stufe sowie der 2. Stufe folgt jeweils kurz darauf eine Planungswerkstatt, in der das Fachgremium mit allen Sachverständigen nicht öffentlich tagt. Das Meinungsbild der Anwohner*innen aus den öffentlichen Stadtwerkstätten wird dabei vom Dienstleister für das informelle Beteiligungsverfahren (Bauhütte e.V. und Parkakademie) sowie über das LokalBau-Team eingebracht.

Die Aufgabenstellung für die Erarbeitung der 2. Stufe wird erst im Werkstattverfahren konkretisiert. Die bezirklichen Bedarfe werden auf die jeweils favorisierten Entwürfe der einzelnen Büros passend herausgearbeitet und der Dienstleister für das Werkstattverfahren (C4C) hat die Aufgabe der redaktionellen Erstellung der Aufgabenstellung.

Begleitendes „Informelles Beteiligungsverfahren“

Um eine hohe städtebauliche Qualität, bedarfsgerechte soziale, kulturelle und gewerbliche Nutzungen insbesondere im EG-Bereich und einen maximalen Wohnanteil mit nachhaltigen Außenanlagen zu erreichen, setzt das Bezirksamt derzeit einen kooperativen Prozess im Rahmen der LokalBau-Strategie um. Unterstützt wird es dabei von einem Dienstleister-Team, das aus der Bauhütte Kreuzberg und Urbanitas/Parkakademie besteht. Die Mitarbeitenden verstehen sich, als Team, das die Interessen der Menschen aus dem Quartier versteht, aufnimmt und in die Entwicklung einspeist. Gemeinsam soll dafür gesorgt werden, dass die Menschen aus dem Kiez dazu in der Lage sind, hier ihre eigenen Projekte einzubringen und umzusetzen.

Mitte April 2023 wurden einige Workshops mit den Menschen aus dem Umfeld (räumlich wie inhaltlich) durchgeführt. Das Ergebnis dieser Workshops wurde umfangreich dokumentiert und veröffentlicht. Auch spezielle Workshop für Kulturinstitutionen haben stattgefunden.

Im Juni und Juli 2023 fanden öffentliche Beteiligungsveranstaltungen statt, zu denen alle Interessierte herzlich eingeladen waren.

Im Sanierungsbeirat wurde Anfang August ein Zwischenbericht gegeben, der auch hier dokumentiert ist.

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