Unter dem Begriff „Rudolfband“ werden die Gebiete im Ortsteil Friedrichshain zusammengefasst, die südlich bzw. westlich der S-Bahntrassen liegen (im Bild gelb schraffiert). Mögliche Entwicklungspotenziale zur Stärkung der „Berliner Mischung“ mit der Absicherung von gewerblichen Nutzungen sollen jetzt erarbeitet und diskutiert werden.
Der Planungsraum teilt sich in 3 Abschnitte:
Rudolfband West: Das Teilgebiet liegt zwischen dem U-Bahnhof Warschauer Straße und der Modersohnstraße. Im Norden wird es durch die Gleisanlagen der Stadtbahn und nach Süden durch die Rudolfstraße begrenzt.
Rudolfband Mitte: Das Teilgebiet liegt zwischen der Modersohnstraße und dem Markgrafendamm. Im Norden wird es durch Gleisanlagen der Stadtbahn und nach Süden durch die Fläche der Emanuel-Lasker-Schule, den angrenzenden Sportanlagen und der Laskerstraße begrenzt.
Rudolfband Ost: Der Bereich Rudolfband Ost grenzt westlich an die Ringbahntrasse, südlich an den Bahnhof Ostkreuz, östlich an den Markgrafendamm und nördlich an die Straße Alt-Stralau an. Das Gebiet befindet sich im Südosten des Ortsteiles Friedrichshain und gehört zum Stralauer Kiez.
Grundsätzliche Zielstellung zur Entwicklung des Rudolfbands ist der Erhalt und zukünftige Sicherung der Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Kultur und soziale Infrastruktur, im Rudolfband und den anliegenden Kiezen, wobei der Schwerpunkt auf der Fortentwicklung der Gewerbeflächen liegt. Dies wurde von der BVV mit dem „Wirtschaftsflächenkonzept“ des Bezirks beschlossen.
Für den überwiegenden Teil der Flächen wurden Nachverdichtungspotentiale ausgemacht wobei bereits genutzte Flächen weiterentwickelt und baulich ergänzt werden sollen. Da es sich dabei sowohl um private Grundstücksflächen, um Flächen der Deutschen Bahn (DB-Netz und Bundeseisenbahnvermögen) und um Flächen des Landes Berlin handelt, sind die Eigentümerstrukturen, ausgehend von den bisherigen Nutzungen im Hinblick auf die konzeptionellen Planungsziele zu berücksichtigen.
Im Rudolfband liegen derzeit die Geltungsbereiche von drei in Aufstellung befindlichen Bebauungsplänen, deren Planungsziele im weiteren Prozess angepasst werden sollen.
Machbarkeitsstudie soll Planungsszenarien darstellen
Der Fachbereich Stadtplanung hat eine Studie beauftragt, die sich mit dem Rudolfband beschäftigen wird. Das Bezirksamt hat über eine Ausschreibung das Büro ›bläser jansen partner‹ ausgewählt. Eine mögliche städtebauliche Entwicklung des Gebiets soll bei Erhalt der bestehenden gewerblichen Nutzungen ausgearbeitet werden. Darüber hinaus sollen neben ergänzenden Nutzungen insbesondere die Themen Erschließung, Denkmalschutz, Freiraumgestaltung und Klimaanpassung betrachtet und berücksichtigt werden. So wird versucht, ein Konzept zu entwickeln, in dem die gewerbliche Entwicklung mit den umliegenden Nutzungen verträglich gestaltet werden kann. Im Rahmen der Studie wird es im Laufe des Jahres 2024 auch Beteiligungsveranstaltungen im Format der ›StadtWERKSTATT‹ geben.
Dokumentation der Stadtwerkstatt 1
Rudolfband Stadtwerkstatt 1: Anwohnende analysieren den Bestand
Der Abend teilte sich programmatisch in zwei Teile: Im ersten Teil wurde eine Bestandsanalyse gezeigt, die bereits von bläser jansen partner und form follows you erarbeite wurde. Im zweiten Teil wurde an vier Thementischen mit allen Anwesenden herausgearbeitet, wie die Bestandssituation empfunden wird und welche Wünsche für eine mögliche Entwicklung sich daraus ableiten lassen.
Beitrag aufrufenEinladung: Rudolfband Stadtwerkstatt 2
Rudolfband Stadtwerkstatt 2
Mi, 18. September 2024, 17:00 – 20:30
Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg lädt alle Menschen zur 2. öffentlichen Beteiligung ein, die nahe des Untersuchungsgebietes „Rudolfband“ wohnen oder arbeiten, dort ein Unternehmen betreiben oder eine andere Verbindung zum Gebiet haben. Zur…
Veranstaltung aufrufenOnline Beteiligung
Rudolfband: Online-Beteiligung bis 6. Oktober
Der Prozess zur Erstellung eines „integrierten Handlungkonzeptes“ für das Untersuchungsgebiet „Rudolfband“ läuft schon einige Monate. Das Bezirksamt lädt aktuell zur zweiten Stadtwerkstatt am 18.9. ein. Die Beteilungsveranstaltung wird diesmal in…
Beitrag aufrufenÜberlegungen zu den Vorhalteflächen für die A-100
Ganz im Süden des Planungsgebietes überschneidet sich das Rudolfband Ost mit dem Planungsgebiet des 17. Bauabschnitts für die Bundesautobahn A-100. Deshalb sind hier derzeit viele Grundstücke als Vorhalteflächen für den Autobahnbau für andere planbare Entwicklungen oder Nutzungen ausgenommen. Dennoch könnten temporäre Zwischennutzungen ermöglicht werden. So ist für den von Verdrängung bedrohten Kulturstandort „Zukunft am Ostkreuz“ (bisher auf dem Grundstück Laskerstr. 5) eine Lösung gefunden worden, die den temporären Umzug auf das Areal entlang der Ringbahntrasse (Alt-Stralau 68) ermöglicht.
Unter dem Projektnamen „Spektakel auf der Autobahn“ findet seit 2022 zu dem Thema eine nachbarschaftliche Selbstorganisation statt und das dazu gebildete Akteursbündnis führte im September 2023 eine gleichnamige Veranstaltungsreihe auf den Vorhalteflächen durch. Im Rahmen des diesjährigen „Spektakels“ wurde am 22. September eine diskursive StadtWERKSTATT durchgeführt, auf der gemeinsam mit Akteuren aus der Nachbarschaft über die Möglichkeiten gesprochen wurde. Es sollte darüber gesprochen werden, wie es gelingen kann, weitere gemeinwohlorientierte Zwischennutzungen auf dem Areal oder eventuell auch auf anderen Flächen im Rudolfband einzurichten. Das Ergebnisprotokoll der Veranstaltung ist auf dieser Plattform veröffentlicht.